Die Chronik von Quarrendorf


Zu den frühgeschichtlichen Ansiedlungen gehörte auch Quarrendorf. Funde von Stein und Hügelgräbern, sowie Steinzeitwerkzeuge zeugen davon. Auch ein Thingsplatz ist durch die Anordnung von Findlingen nachgewiesen.

 

1332 schenkte der Herzog von Sachsen Lüneburg dem Michaelis Kloster Lüneburg das Obereigentum über drei Höfe in Quarrendorf:
   Hof Nr. 1 Meyers
   Hof Nr. 2 Fahlen
   Hof Nr. 7 Stemmens


1548 gibt es bereits sechs Höfe. Eine Unmenge von Diensten war früher den Klöstern, Stiften und Landesherren zu leisten, die die Bauern oft auch schuldig blieben. Außer den Abgaben musste ein Höfner noch 104 Tage und ein Halfmeier 52 Tage mit dem Gespann dienen.

 

1659 ist folgendes Urteil vom Landgericht Pattensen eingetragen: Die Herrenleute Frembs, Penzlin und Kröger seien ausgeblieben, als sie in der Schweinejagd vor den großen Wagen spannen sollten und müssen 4 Mariengroschen Strafe zahlen.


1626/27 im Dreißigjährigen Krieg haben die Dänen Quarrendorf nicht entdeckt und zerstört, weil es so bewaldet war.


Im Jahre 1725 gab es bereits 11 Hofstellen. Die Zehntherrschaft besaß das Stift Bardowick.

 

Im Jahr 1845 wurden die Bauern von den Pflichten abgelöst, desgleichen wurde die Jagd und die Forst abgelöst. Im selben Jahr fand die Verkoppelung statt. Zur Deckung der Unkosten verkaufte man die Hirtenkate. Bis zur Verkoppelung waren alle Bauern an der recht umfangreichen “Almende” oder “Gemeinheit” beteiligt. Vor der Verkoppelung waren die Bauern Nutznießer aber niemals Eigentümer der umgebenden Natur. Für die Hofstätte, zu der Haus, Inventar, Vieh und Ernte gehörten, galt der Begriff des Besitzes. Acker-, Weide- und Forstflächen wurden gemeinsam genutzt (Almende oder Allmende).Bei der Verkoppelung entstanden 13 Hofstellen mit 991 ha:

9 Vollhöfe, 2 Halbhöfe, 2 Virtelhöfe. 4 Abbauern und 1 Hirte, sie galten nicht als Hofstellen.
Der einzige Hof der seinen Namen nach seiner Lage bekommen hat ist der “Neerßen Hof”. Ableitung von neerden - niedrieg zu Neederhof. Der “Kröger Hof” könnte ein Gastwirt gewesen sein.


1895 wurde Quarrendorf von einem Großfeuer heimgesucht. Dabei brannten im Ortskern 3 Wohnhauser, 3 Scheunen, 1 Häuslingshaus und ein paar Speicher nieder.

 

Vor dem 2. Weltkrieg hatte der Ort 225 Einwohner. Nach dem Krieg entstand neben den alten Gehöften und Häusern eine neue Siedlung (Heisterberg), in der vor allem Heimatvertriebene ein neues Heim fanden. 12 Häuser mit 38 Wohnungen wurden errichtet und die Einwohnerzahl stieg auf 400. Bei der landschaftlichen Lage sollte erwähnt werden, dass auf dem Brackeler Berg die Trennung zwischen “Nieder-” und “Hoher Geest” ist.

Maria Hofmann